Telefonieren in andere(n) Länder(n)
Fallen beim Roaming in der EU
Das Wichtigste in Kürze
- Telefonate und SMS aus EU-Ländern nach Hause darf nicht mehr kosten wie im Heimatland.
- Für Telefonate und SMS von Zuhause in ein EU-Land gibt es ab 15. Mai 2019 Obergrenzen.
- Es gibt immer noch Kostenfallen wie z. B. auf Kreuzfahrtschiffen, außerhalb der EU oder in Grenzgebieten.
In allen Ländern der EU muss Telefonieren, SMS/MMS schicken und Empfangen sowie das Surfen im Internet bereits seit 2017 genau so viel kosten wie im Heimatland. Aber das gilt leider nicht ausnahmslos. Auch wenn die bisherigen Aufschläge im so genannten EU-Roaming nun wegfallen, könnt ihr trotzdem noch in Kostenfallen tappen.
Anruf über Messenger
Statt die Telefonfunktion eures Handys zu nutzen, könnt ihr auch z.B. über Skype oder WhatsApp telefonieren. Dazu müsst ihr aber wissen, dass diese Telefonate nicht über das Telefonnetz, sondern über Internetdaten laufen. Heißt also: Begrenztes Datenvolumen kann schneller aufgebraucht sein. Oder ihr müsst dafür sogar extra bezahlen. Bei besonders günstigen Mobilfunktarifen dürfen die Anbieter nämlich weiterhin Auslandsaufschläge kassieren.
Im Ausland geht gar nichts?
Bevor ihr verreist, solltet ihr euch bei eurem Anbieter erkundigen, ob eure SIM-Karte überhaupt im Ausland funktioniert. Es gibt nämlich Tarife, bei denen das Roaming abgeschaltet ist. Die Stiftung Warentest listet ein paar Anbieter auf und zeigt, wie sie mit den neuen Regeln umgehen.
Kosten außerhalb der EU
Seid ihr auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs, hat das meist ein eigenes Bordnetz mit eigenen Kosten. Die solltet ihr an Bord erfragen. Teurer wird es in der Regel auch in Ländern, die nicht zur EU gehören. Falls ihr noch mal spicken wollt: Dies sind die EU-Länder.
Wenn ihr in einem Land außerhalb der EU unterwegs seid, sind zumindest die Kosten für mobiles Internet gedeckelt: Habt ihr für 50 Euro gesurft, muss euch euer Netzanbieter benachrichtigen. Bei 60 Euro muss er euch den Zugang sogar abschalten. Ist das technisch nicht möglich, muss er euch darüber bei der Einwahl ins Auslandsnetz informieren.
Anrufe ins Urlaubsland gedeckelt
War bis jetzt eine Kostenfalle, ist ab dem 15. Mai 2019 aber endlich auch "gedeckelt": Egal ob per Handy oder übers Festnetz, Telefonate aus Deutschland in andere EU-Länder kosten ab 15. Mai 2019 netto nur noch maximal 19 Cent pro Minute. Eine SMS darf ab dann für höchstens sechs Cent ohne Mehrwertsteuer versandt werden. Mehr dazu findet ihr hier.
"Fair Use"
Damit jetzt nicht alle auf die Idee kommen, sich den allergünstigten Mobilfunktarif aus Europa anzuschaffen und in Deutschland zu nutzen, hat die EU das "Fair Use"-Prinzip eingeführt. Das heißt: Wer einen ausländischen Tarif überwiegend in seinem Heimatland nutzt, dem darf der Anbieter Aufschläge aufdrücken.
Vorsicht im Grenzgebiet
Seid ihr in der Nähe einer Grenze zu einem Nicht-EU-Land unterwegs, passt auf, in welches Netz sich euer Handy einwählt. Dazu zählt zum Beispiel auch die Schweiz! Damit ihr nicht aus Versehen hohe Auslandskosten verursacht, stellt euer Gerät lieber auf manuelle Netzwahl um. Wie das geht, erfahrt ihr in der Bedienungsanleitung.
Datennutzung abschalten
Auch wenn ihr nicht aktiv im Internet surft, kann euer Gerät Daten ziehen – zum Beispiel weil sich Apps im Hintergrund aktualisieren. Wenn ihr im Ausland auf Nummer sicher gehen und keine Daten nutzen wollt, zeigen euch die Videos, wie ihr die Funktionen abschaltet:
(hamo)
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