App-Berechtigungen
Kontakt-Zugriff für Facebook und Snapchat?
Du kennst das sicher: Du installierst eine App, die unter ihren Berechtigungswünschen den Zugriff auf deine Kontakte fordert. Und was passiert dann mit den Einträgen? Wir zeigen die Beispiele Snapchat und Facebook.
Bei Snapchat werden die Daten aus deinem Adressbuch mit den Profilen aller Snapchat-Nutzer abgeglichen und laut Snaps Datenschutzerklärung kann es sein, dass Informationen über dich zusammengeführt werden. Was heißt das konkret? Ein Beispiel: Du hast bei Snapchat deine Handynummer nicht angegeben – Gründe dafür gibt's ja einige. Andere Snapchatter haben die Nummer in ihrem Adressbuch und noch weitere Rufnummern von dir gespeichert. Die könnte Snapchat dann auch kennen und dir zuordnen. Die App lässt sich glücklicherweise auch nutzen, wenn man den Zugriff auf die Kontakte nicht erlaubt.
Genauso Facebook. Die gehen noch weiter: Die App bietet dir die Möglichkeit, dein Adressbuch direkt hochzuladen. Gerade haben Forscher und eine Journalistin von Gizmodo ihre Erkenntnisse darüber veröffentlicht, dass Facebook solche hochgeladenen Rufnummern und E-Mail-Adressen offenbar für gezielte Werbung nutzt. Heißt konkret: Wenn du dein Adressbuch zu Facebook hochlädst, können die darin enthaltenen Kontakte auf Facebook speziell auf sie zugeschnittene Werbung angezeigt bekommen. Die hochgeladene Nummer kann eines von vielen Merkmalen sein. Die Betroffenen erfahren davon in der Regel nichts, weil sie selten wissen, dass ihre Daten von anderen hochgeladen wurden. Und auch wenn du eine Handynummer für die Zwei-Faktor-Authentifizierung angegeben hast, um dein Konto zu sichern, könne diese zu Werbezwecken verwendet werden, berichtet Gizmodo.
Das Hochladen lässt sich in den App-Einstellungen deaktivieren und bei den aktuellen Facebook-Nutzungsbedingungen solltest du das unbedingt machen. Wie, das zeigen wir hier:
Wenn die Daten bereits bei Facebook sind, sollten sie schleunigst wieder gelöscht werden! Eine Anleitung gibt's in unserem Artikel "Hochgeladene Kontakte bei Facebook löschen".
WhatsApp und Faceook
Verschärft wird die Angelegenheit dadurch, dass WhatsApp (das ja zu Facebook gehört) seine AGB im August 2016 dahingehend geändert hat, dass Informationen der App auch an Facebook weitergegeben werden sollen. Wenn dazu auch die Kontakte gehören - wovon auszugehen ist - dann gelangen deren Nummern somit doch wieder an Facebook (und z.B. an Instagram, die auch zu Facebook gehören ...). In der EU darf der Konzern Facebook durch entsprechende Gesetze solche Daten nur eingeschränkt nutzen, also z.B. nicht für personalisierte Werbung. WhatsApp schrieb 2016 selbst in seinen FAQ zum Thema, dass man der Verwendung der Daten zu Werbezwecken widersprechen könne, um gleich danach zu ergänzen: "Die Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten ...".
Und das sind nur Beispiele - unser Rat gilt natürlich für jede App, die Zugriff auf deine Kontakte fordert: Überlege dir genau, welche App zugreifen darf und was die Betreiber mit den Daten machen wollen! Denn du hast die Verantwortung dafür!
(hamo)
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