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Leiden für den Schminktopf

Tierversuche und Kosmetik

Tierversuche für Kosmetikprodukte sind in der EU mittlerweile verboten. Aber Ausnahmen sind immer noch möglich.

Maus in der Hand eines Laboranten (Bild: sidnapper / istockphoto.com)
Bild: sidnapper / istockphoto.com

Das Wichtigste in Kürze

  • In der EU dürfen fertige Kosmetikprodukte und einzelne Inhaltsstoffe eigentlich nicht mehr an Tieren getestet werden.
  • Aber es gibt Lücken in den Regeln, etwa wenn Kosmetikinhaltsstoffe auch für andere Produkte genutzt werden.
  • An verschiedenen Siegeln könnt ihr tierversuchsfreie Kosmetik erkennen.

Gängige Praktiken für Tierversuche klingen wirklich nicht gut: Verätzungen an Augen oder Haut, Krämpfe, Lähmungen und Entzündungen sind häufig genannte Folgen für die Versuchstiere, welche hinterher meist getötet werden.


Ein Ziel des Deutschen Tierschutzbundes ist endlich erreicht; mittlerweile ist Kosmetik, deren Inhaltsstoffe mit Tierversuchen getestet wurden, in der EU verboten. Dem ging wohl ein jahrelanger Kampf und jede Menge Versuche, Ausnahmen möglich zu machen, voraus.


Das eigentliche Problem ist jedoch: Es gibt noch Lücken. So dürfen Kosmetikhersteller "...auch zukünftig chemische Substanzen verwenden, die in anderen Produkten wie Reinigungsmitteln, Wandfarben oder Medikamenten eingesetzt werden und zur Marktzulassung in Tierversuchen geprüft wurden", wie der Tierschutzbund erklärt. Dumm für die Tiere: Das gilt für eine Menge Stoffe. Hier würde im Grunde erst ein generelles Tierversuchsverbot für alle Prüfungen helfen, so die Tierschützer.


Was kann ich tun?

Tausende von Versuchstieren werden laut dem Deutschen Tierschutzbund jährlich zur Entwicklung neuer Wirkstoffe, die auch in Kosmetika Verwendung finden können, eingesetzt. Zugleich sind viele die Inhaltsstoffe, die sich schon in Form von Kosmetik auf dem Markt befinden, längst getestet – man forscht halt immer weiter nach neuen Möglichkeiten. Bei bestimmten chemisch-synthetischen Stoffen wie Oxidationshaarfarben, UV-Filtern und Konservierungsstoffen ist davon auszugehen, dass diese bereits in zahlreichen Tierversuchen erprobt wurden. Zudem verlangte China bis 2021 für die Einfuhr von Kosmetikprodukten, dass Inhaltsstoffe in Tierversuchen getestet wurden. So wurde zwar nicht für den europäischen Markt getestet, aber für den Export. Was man dann noch tierversuchsfrei kaufen kann?

Verschiedene Zeichen stehen für Kosmetik ohne Tierversuche – zum Beispiel das Vegan-Zeichen oder die Naturkosmetiksiegel NATRUE oder COSMOS/BDIH.

Das internationale Siegel von "Crueltyfree international" mit einem springenden Hasen als Zeichen kennzeichnet ebenfalls tierversuchsfreie Kosmetik. Hier legt der Hersteller einmalig selbst den Stichtag fest, seit wann für seine Inhaltsstoffe keine Tierversuche mehr durchgeführt werden durften.


Auch die Tierschutzorganisatino PETA gibt ein Siegel für tierversuchsfreie Kosmetik heraus - und eine Online-Datenbank (sowie eine App), mit der ihr prüfen könnt, ob eine Kosmetikfirma oder ein Produkt tierversuchsfrei ist. Die Firmen müssen PETA gegenüber eine Erklärung unterzeichnen, dass weder sie selbst noch ihre Lieferanten Tierversuche durchführen, beauftragen oder finanzieren und nirgendwo auf der Welt Tierversuche an Inhaltsstoffen, Formulierungen oder fertigen Produkten genehmigen und dies auch in Zukunft nicht tun werden.


(Wi)

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3 Kommentar(e)

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  • W. - Erdmann

    Tierfreie Kosmetik

    Bei den Beiträgen der Verbraucherzentrale auch genaue Hinweise für tierversuchsfreie Kosmetik zu finden, ist hervorragend und zeitgemäß.

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  • Lukas

    Tierversuche

    Wir finden es nicht o

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  • Bea

    Lääängst überfällig, aber ...

    was bringt das Verbot (nicht falsch verstehen, ich begrüße es natürlich), wenn es Lücken und Schlupflöcher für die Hersteller gibt. Hier muss weiter nachgesetzt werden mit aller Konsequenz.
    Schlussendlich bestimmt aber v.a. der Verbraucher was auf den Markt kommt. Wenn der Schmutz nicht mehr gekauft wird, muss ein Umdenken statt finden. Nicht hinnehmbar ist auch die Preisgestaltung der tierversuchsfreien Produkte. Es kann nicht sein, dass der Verbraucher für ethische und lebenrespektierende Produkte drauf zahlen muss.

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