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"Living Planet Report": Nie gute Nachrichten

Ökologischer Fußabdruck zu groß

Fast jedes Jahr stellt der WWF einen neuen "Living Planet Report" vor, in dem so etwas wie eine Öko-Bilanz gezogen wird. Und immer wieder lautet die Hauptbotschaft: Wir leben über unsere Verhältnisse.

Zwei unterschiedlich große Fußabdrücke im Sand. (Foto: bluebudgie / pixabay.com)
Foto: bluebudgie / pixabay.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie viel Erdfläche man für seinen eigenen Lebensstil beansprucht.
  • Jährlich zeigt der WWF, dass wir eigentlich mehr als eine Welt bräuchten.
  • Mit einem Internet-Tool kannst du deinen eigenen ökologischen Fußabdruck und deinen persönlichen CO₂-Verbrauch errechnen lassen.

Vor allem der wachsende Hunger nach Rohstoffen, Energie und Nahrung führt dazu, dass immer mehr Tierarten aussterben bzw. ihre Bestände zurückgehen. Und den Hunger haben wir letztlich alle – wer wissen will, wie groß der ist, kann dazu mal seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen lassen.


Der "ökologische Fußabdruck" beschreibt, wie viel Fläche der Erde man durch seinen Ressourcenverbrauch pro Jahr beansprucht, also durch Nahrung, Transport der Nahrung, Konsum, Strom- und Energieverbrauch, Klamotten, Verkehrsverhalten usw., kurz: durch das alltägliche Leben selbst. Vereinfacht gesagt, stellt man bei der Berechnung die dafür benötigten Acker-, Weide-, Wald-, Meeresflächen und noch einiges mehr zusammen und erhält so einen Gesamtwert. Das Ganze wird dann in Hektar ausgedrückt bzw. in "Globalen Hektar". Zur Erinnerung: ein Hektar sind 10.000 m² bzw. 100x100 Meter. Ein Fußballfeld hat z.B. etwa zwei Drittel eines Hektars.


Das Ergebnis ist meistens ein Schock, denn laut Global Footprint Network beträgt der ökologische Fußabdruck pro Person in Deutschland durchschnittlich 5 Hektar pro Jahr! Man macht also mal eben 6,3 Fußballfelder klar, um sich seinen Lebensstandard zu sichern. Spitzenreiter sind Qatar mit 13,13 Hektar oder auch Luxemburg mit 10,96 Hektar pro Kopf. Bei gerechter Verteilung stünden laut WWF aber jedem Erdenbewohner gerade mal 1,6 Hektar zu!

Bevor man jetzt nur auf andere schimpft, sollte man vielleicht erst mal die Größe seines eigenen, persönlichen Fußabdrucks testen. Einen Rechner zu diesem Zweck bietet u.a. die Organisation "Brot für die Welt" unter www.fussabdruck.de.


Spannend dabei: du bekommst bei so einem Test auch gesagt, wie viele Erden wir bräuchten, wenn alle den gleichen Verbrauch hätten wie du. Die meisten kommen locker auf einem "Verbrauch" von zwei, drei oder gar mehr Erden. Und dafür muss man gar nicht der Turbo-Verschwender sein, auch bei gefühlt "normalem" bis durchaus schon relativ öko-bewusstem Alltag kann mehr als eine Erde erforderlich sein. Mit anderen Worten: die eine Kugel reicht nicht, wenn wir so weiter machen.


(Wi)

Der Text dieses Beitrags steht unter Creative-Commons-Lizenz: Was bedeutet das?

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1 Kommentar(e)

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  • peter rentfort

    Erdenverbrauch

    Ich finde auch, dass es viel zu viele Menschen gibt.
    Als wir vor 400 Jahren noch mit 600 Mio. Menschen in der damals so schönen Welt gelebt haben, das waren noch gute Zeiten.
    Und wir sollten in Deutschland unbedingt und sofort aufhören für die Welt zu produzieren, dann wird unser Abdruck auch sofort besser. Und wir können uns dann auch besser auf den eigenen veganen Gartenanbau konzentrieren.

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